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Studienfahrten der Jahrgangsstufe 2

Die Studienfahrten der Jahrgangsstufe 2 gingen dieses Jahr an die Ostsee, nach Wien sowie nach Amsterdam. Von der Fahrt an die Ostsee berichtet Helena Dunkel:

Die Ostsee ist bei vielen ein beliebtes Urlaubsziel - insbesondere zum Schwimmen im Sommer.
Neben den zahlreichen Badestränden erstreckt sich entlang der Küste allerdings auch ein über
1000 Kilometer langer Fahrradweg. Auf den Spuren der Hanse haben wir, ein kleiner Teil der Jg2,
zusammen mit Frau Rütten und Herrn Langheld im Rahmen der diesjährigen Studienfahrten gut
150 Kilometer auf dem Ostseeradweg zurückgelegt - von Lübeck bis Warnemünde.


Nachdem wir am späten Montagnachmittag mit dem Zug in Lübeck angekommen waren und uns
dort in unserer Jugendherberge eingerichtet hatten, konnten wir beim Essen die Abendstimmung
am Hafen genießen und schon mal einen schönen Eindruck von der Stadt bekommen, die wir am
nächsten Tag noch besser kennenlernen würden.
Der Dienstag begann mit einer Stadtführung. Neben den für eine Hansestadt typischen
Kaufmannshäusern aus Backstein lernten wir die kleinen Gänge kennen, die in Lübeck fast überall
von den normalen, großen Straßen in kleine, schmale Hinterhöfe führen, wo dicht
aneinandergereiht sogenannte „Buden“ stehen, kleine Häuser, die früher für die ärmere
Bevölkerung Lübecks im Zuge der Verdichtung der Stadt gebaut worden waren. Heute sind die
meisten der Häuser aufwendig renoviert und die Gänge mit Wimpeln und Lichterketten bunt
geschmückt.
Am Nachmittag besichtigten wir - wie es sich für einen Besuch in Lübeck gehört… - das
Marzipanhaus von Niederegger mit dem Marzipansalon, in dem lebensgroße Skulpturen aus
Marzipan stehen, und konnten in dem Zuge auch gleich unsere Marzipanvorräte auffüllen -
natürlich nur so viel, wie noch in unsere Fahrradtaschen passte.
Um noch mehr über die Hanse herauszufinden, ging es danach noch in das Hanse-Museum. Auf
interaktiven Tafeln wurde dabei viel über die Geschichte der Hanse, aber auch über den Alltag der
Hanseleute erklärt und mit Ausgrabungen und Nachbauten anschaulich gemacht. Somit konnten
wir an einem einzigen Tag schon jede Menge von Lübeck mitbekommen - was auch gut war, denn
abends mussten wir schon daran denken, unsere Sachen für den nächsten Tag
zusammenzupacken, denn es ging weiter nach Klein Strömkendorf.
Um neun Uhr radelten wir am Mittwoch mit unseren E-Bikes aus Lübeck los. Nach knappen
sechzig Kilometern verbrachten wir die „Mittagspause“ in einem kleinen Küstenort und konnten
dort direkt am Wasser etwas essen. Unsere Tour führte uns weiter in die nächste Hansestadt:
Wismar. Da wir noch ein gutes Stück Strecke vor uns hatten, blieben wir dort nicht allzu lange,
aber machten direkt auf dem Marktplatz in der Altstadt Pause und sahen somit sicherlich einen
der schönsten und bekanntesten Teile Wismars. Ein platter Hinterreifen verzögerte unsere
Weiterfahrt zu unserer nächsten Unterkunft, netterweise war aber der Mitarbeiter eines
Fahrradladens bereit, den Reifen auch nach den regulären Öffnungszeiten noch zu reparieren. Die
letzten paar Kilometer fuhren wir dann bei Vollmond durchs Dunkle, zwar teilweise ohne Akku,
Licht und über eine Baustelle, aber wir kamen nach 105 Kilometern alle guter Dinge in unseren
kleinen Apartments ins Klein Strömkendorf an und schafften es nach unserer langen Tour trotz
Zweifeln zweieinhalb Kilo Nudeln an aneinandergereihten Tischen in einem der Wohnzimmer
aufzuessen.
Dass wir trotz E-Bikes anscheinend jede Menge Kalorien verbrannt hatten, bewies auch das sehr
(!) ausgiebige Frühstück in einer kleinen Bäckerei direkt am Strand am nächsten Tag. Gut gerüstet
für die nächste und gleichzeitig letzte Etappe setzten wir unseren Weg bis Kühlungsborn fort. Dort
gab es am Strand zuerst eine Runde Kahoot mit anschließendem „praktischem Teil“, bei dem
Teams aus je zwei Personen, deren Beine in der Mitte zu einem zusammengebunden wurden und
die anschließend nur auf diesem einen großen Bein eine Strecke so schnell wie möglich abhüpfen
mussten. Sogar eine kleine Siegerehrung inklusive Medaillen und Glückskeksen gab es am Ende.
Ein paar Kilometer weiter setzten wir uns mit einem ernsteren Thema auseinander: an einem
ehemaligen Grenzturm erfuhren wir etwas über einen der bekanntesten Fluchtversuche aus der
DDR, bei dem ein junger Mann 25 Stunden lang die Ostsee durchschwamm, um nach
Westdeutschland zu gelangen.
Es folgten die letzten 26km „Schlusssprint“ durch schmale, gewundene Waldwege mit Blick aufs
Meer, dann kamen wir bei unserer letzten Unterkunft in Warnemünde an. Abends brachten wir die
E-Bikes zurück zum Fahrradverleih und machten uns anschließend mit dem Zug auf, um Rostock,
was die dritte der Hansestädte war, die wir uns ansehen wollten, bei Nacht zu sehen.
150 Kilometer in zwei Etappen - das ist auch mit E-Bikes eine ziemliche Leistung. Umso stolzer
konnten wir bei der Rückfahrt auf das sein, was wir geschafft hatten. Trotz kleineren und größeren
Stürzen, einem kaputten Hinterreifen, durch den das Fahrrad am zweiten Tag ausgewechselt
werden musste, und einer Nachtfahrt mit teils leeren Akkus wird die Fahrt uns allen sicherlich in
sehr guter Erinnerung bleiben. Wir haben alle Städte gesehen, die geplant waren, mehr über die
Hanse erfahren, sind auf einem der schönsten Radwege unterwegs gewesen und haben uns
nebenbei die ganze Zeit über super verstanden und gegenseitig unterstützt - sei es mit dem
Abnehmen von Fahrradtaschen, dem Planen der Rückfahrt, bei der ein Zug ausfiel, beim Kochen
am dritten Abend oder einfach bei Gesprächen während des Radelns.
Vielen Dank an Frau Rütten und Herr Langheld, die die ganze Reise organisiert haben, immer
positiv geblieben sind („Dann probieren wir einfach mal, über die Baustelle zu fahren…“) und
durch deren Planung wir wirklich das Beste aus der Zeit herausholen konnten und nicht nur
Lübeck kennengelernt haben, als wären wir schon deutliche länger als nur einen Tag dort,
sondern auch die Ostsee mit ihren Orten, Städten und ihrer Landschaft sicher auf eine andere Art
erleben konnten als in einem reinen Badeurlaub.

 

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