Es gibt Lebensbereiche, zu denen man als junger Mensch im Normalfall kaum oder wenig Kontakt bekommt: Dazu gehören Alter, Sterben, Krankheit, Behinderung sowie die Situation von Menschen, die in unserer Gesellschaft keinen Platz finden.
Beim Compassion-Praktikum, das in Zukunft in der 9. Klasse durchgeführt werden soll, kann man in diesem Bereich wertvolle Erfahrungen sammeln. Seit vielen Jahren haben am Kreisgymnasium zahlreiche Schüler*innen im Rahmen dieses Sozialpraktikums in sozialen Einrichtungen geholfen und viel Freude und gute Orientierungsmöglichkeiten gefunden - manchmal nach anfänglichen Ängsten oder Widerständen.
Ziele sind....
... das Leben von alten, kranken und behinderten Menschen oder von Menschen in einer schwierigen Lebenssituation kennen und verstehen lernen;
... Haltungen entwickeln wie Solidarität, Kooperation, Kommunikation und Engagement für Menschen, die auf Hilfe anderer Menschen angewiesen sind;
... Gelegenheit erhalten, sich selbst in der Begegnung mit diesen Menschen besser kennen zu lernen;
... Wertorientierung und Persönlichkeitsentwicklung erfahren;
... den Wert sozialer Einrichtungen für unsere Gesellschaft erkennen;
... das Erlebte und die Reaktionen darauf reflektieren und eine Position in Bezug auf das Leben in einer sozialen und demokratischen Gesellschaft finden;
... zusätzlich Klärung eines möglichen Berufswunsches.
Für das Praktikum sind alle Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, Behinderteneinrichtungen, inklusive Schulen oder Kindergärten und Hilfsangebote für sozial benachteiligte Menschen, auch Migranten, besonders geeignet.
Die Einrichtungen sind zum Teil in der ganzen Bundesrepublik Deutschland, vorwiegend aber in der Region. Auslandsstellen sind möglich, müssen aber mit der Schulleitung aus Versicherungsgründen abgesprochen werden.
Die Schüler*innen übernehmen im Praktikum Dienste an den Menschen, für die sonst im „Alltagsbetrieb“ keine Zeit oder Gelegenheit ist. Wünschenswert ist es, wenn die Praktikant*innen auch mit den Mitarbeitenden in der Einrichtung ins Gespräch kommen, Fragen stellen können und Antworten finden.
Während des Praktikums haben die Teilnehmenden und die durchführenden Einrichtungen eine betreuende Lehrkraft als Ansprechpartner. Nach Möglichkeit werden die Praktikumsstellen einmal von einer Lehrkraft besucht.
Das Compassion-Praktikum ist grundsätzlich eingebunden in den Religions- und Ethikunterricht der Klassenstufe und wird im Unterricht vor- und nachbereitet. Es muss ein schriftlicher Bericht erstellt werden, der die gemachten Erfahrungen protokolliert und reflektiert.
Da es sich beim Compassion-Praktikum um eine Schulveranstaltung handelt, die als solche verpflichtend ist, sind die Schüler*innen über die Schule versichert.
Kennenlerntage
Immer zu Beginn eines Schuljahres erleben die neuen Fünfer besondere „Kennenlerntage“. Dabei verbringen sie als Klasse zwei Tage mit gemeinsamer Übernachtung auf einer Hütte im Schwarzwald, um zusammen mit dem Klassenlehrerteam und Vertretern der Streitschlichter die Klassenregeln zu erarbeiten, Strategien zur Konfliktlösung zu erlernen und die Grundlagen für eine gute Klassengemeinschaft zu legen.
Ein wichtiger Teil der Kennenlerntage ist auch die Einführung des sogenannten „Klassenrates“, einem demokratischen Forum der Klasse, bei dem in regelmäßigen Sitzungen über selbstgewählte Themen beraten, diskutiert und entschieden wird. Natürlich wird neben der ganzen Arbeit auch noch viel gespielt und gemeinsam unternommen, alles mit dem Ziel, die Klassengemeinschaft zu stärken, damit sich die Schüler*innen von Anfang an an ihrer neuen Schule wohlfühlen.
Echt Klasse!
Ziel des Echt Klasse Projekts ist die Verbesserung des Klassenklimas insgesamt und die Verbesserung der Kommunikation und Kooperation der Schüler und Schülerinnen untereinander. Ziel dieses Projekts ist aber auch, leistungsschwache oder auffällige Schüler besser zu integrieren damit langfristig alle SuS das Klassenziel erreichen können.
Coronabedingt wird es allerdings auch beim Echt Klasse Projekt im Februar 2021 geben. Statt dreitägig auf die Hütte nach Falkau zu fahren, werden in einem sehr gekürzten Programm gemeinsam mit den jeweiligen Teamern die Stärken und Schwächen einer jeden Klassengemeinschaft der Jahrgangsstufe 8 unter die Lupe genommen.
Die Durchführung des Echt Klasse Projekts erfolgt normalerweise in 3 Bausteinen.
1. Baustein: Jeder Schüler muss selbst entscheiden, ob er teilnimmt und bei Zustimmung, an der Zielvereinbarung mitarbeiten. Die Motivation und die Bereitschaft am Prozess der Klasse arbeiten zu wollen, sind Voraussetzung für die Teilnahme. Die SuS überlegen sich im Vorfeld, wie sie Geld für die Klassenkasse verdienen können (Kosten für die Hütte betragen circa 45€ pro Person). Die Schüler organisieren den Einkauf, das Kochen und das Reinigen der Hütte selbst.
2. Baustein: Die Regeln des Klassenrats werden verbindlich eingeführt (wird im Schulalltag weitergeführt). Die Teamfindung wird durch Spiele aus dem Outdoorbereich unterstützt und angeleitet vom jeweiligen Teamer und den Streitschlichtern.
3. Baustein: Es findet ein Nachtreffen statt. Überprüft wird, welche Regeln, Absprachen überarbeitet werden müssen. Was hat sich verändert seit dem Hüttenaufenthalt? Welche außerunterrichtlichen Aktivitäten plant die Klasse im laufenden Schuljahr.
Das Echt Klasse Projekt läuft seit 2016 an der Schule. Gerade im ersten Baustein werden oft die Eltern mit ins Boot geholt, wenn es darum geht, dass die SuS das Geld für die Hütte verdienen. Hier gab in der Vergangenheit sehr viele unterschiedliche Aktionen wie z.B Konzerte zu veranstalten oder auf dem Weihnachtsmarkt selbstgestrickte Socken, Adventskränze, Punsch und Kuchen zu verkaufen. Es wurden Flohmärkte, Kuchenverkäufe oder einen Gyrosverkauf in der Schule organisiert. Eine hervorragenden Gelegenheit also, dass sich auch die Eltern näher kennenlernen können...
Gemeinsam mit den Smeppern, den SchülerMedienMentoren, bilden die Streitschlichter das Fundament eines funktionierenden sozialen Miteinanders am KGH. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, damit jeder Schüler und jede Schülerin sich in der Schulgemeinschaft des KGH aufgehoben fühlt.
(von Gertraud Wiskant)
Streitschlichter
Derzeit engagieren sich 19 Schüler*innen der Klassen 7 bis K2 für ein funktionierendes soziales Miteinander an unserer Schule. Die Aufgaben der sogenannten „Streitschlichter“ (kurz SDV - „Schüler, die verbinden“), sind vielfältig. Wenn es beispielsweise mal nicht so rund läuft im Schulalltag und wenn es Ärger oder Streit gibt, sind die Streitschlichter Ansprechpartner gerade auch für jüngere SuS, um zu schlichten und konstruktive Lösungen zu finden.
Bei den Kennenlerntagen begleiten sie zweitägig die neuen Fünftklässler und unterstützen die Klassenlehrer dabei, die Grundlagen für ein gutes Klassenklima zu legen. Sie leiten außerdem das dreitägige „Echt Klasse!“-Projekt in der 8. Jahrgangsstufe an und leisten darüber hinaus wichtige Arbeit in der Mobbingprävention in Jahrgangsstufe 7.
Seit 2 Jahren gibt es zudem die sogenannten „Vielfalt-Coaches“. Im Planspiel sensibilisieren diese die Mitschüler*innen für Themen, in denen Toleranz, Integration und Menschenrechte im Mittelpunkt stehen.
Die Aus- und Fortbildung der Streitschlichter*innen durch Frau Wiskandt orientiert sich an den wichtigsten Konzepten zur Gewaltprävention und Gewaltintervention an Schulen. Neben dem theoretischen Hintergrund lernen die SuS über Übungen zum aktiven Zuhören und zur verbalen und nonverbalen Kommunikation das 5-Phasen Modell des Mediationsgespräches und seine Anwendung in Schlichtungssitzungen. In regelmäßigen Gruppentreffen werden diese Übungen fortgesetzt.
Alle interessierten Schülerinnen und Schüler sind übrigens herzlich eingeladen sich zu bewerben und bei uns mitzumachen.
(von Gertraud Wiskant)
SMEPPER
Die Themenbereiche Download und Urheberrecht, Cybermobbing und soziale Netzwerke nehmen heutzutage in der Schullandschaft einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die SMEPPER („SchülerMedienMentoren“) unter Leitung von Frau Singler bieten eigene Workshops für Mitschülerinnen und Mitschüler an, um ihnen mittels selbst gestalteter Präsentationen einen qualifizierten Umgang mit digitalen Medien zu zeigen und dabei zu helfen, eine medienkritische Haltung zu entwickeln. Die Präsentationen sind dabei sowohl inhaltlich als auch sprachlich für die jeweiligen Altersstufen aufbereitet und werden ständig überarbeitet und fachlich auf den neuesten Stand gebracht.
Alle SMEPPER wurden umfangreich durch das Landesmedienzentrum zu Schülerexperten ausgebildet. Der Ausbildungskurs umfasst zwanzig Unterrichtseinheiten.
Die SMEPPER...
… sind Ansprechpartner*innen für alle Schüler*innen des KGH.
… gehen aktiv gegen Cybermobbing vor.
... leisten umfangreiche Aufklärungs- und Präventionsarbeit zu Gefahren im Internet.
Alle interessierten Schülerinnen und Schüler sind übrigens herzlich eingeladen sich zu bewerben und mitzumachen, Ansprechpartnerin ist Frau Singler.
Schüler-Medienmentoren-Programm (SMEPPER)
Das Schüler-Medienmentoren-Programm ist Teil der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg und wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg im Auftrag des Kultusministeriums durchgeführt. Das Ziel der breit angelegten Initiative der Landesregierung ist es, IT- und Medienkompetenz von Kinder, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsverantwortlichen im Lande zu stärken. Mit der Initiative werden die zahlreichen Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt sowie eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und –erziehung geschaffen. Träger sind neben der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg die Landesanstalt für Kommunikation und das Landesmedienzentrum (LMZ).
Schulsanitäter
Der Schulsanitätsdienst ist nichts Anderes als ein schuleigenes Rotes Kreuz. Er besteht aus ausgebildeten Ersthelfer*innen aus den Reihen der Schüler- und der Lehrerschaft, die bei Schulveranstaltungen, Schulunfällen und bei akuten Erkrankungen Erste Hilfe leisten.
Die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst erfordert Verantwortung, Disziplin und Einsatzbereitschaft. Im Prinzip kann jede*r Schüler*in ab Klasse 7 kann Mitglied des Schulsanitätsdienstes werden, Nachwuchs wird immer gesucht und gebraucht!
Auch interessant zu wissen: die Bescheinigung, die man für seine Sanitäterausbildung ausgestellt bekommt, kann man für den Führerschein verwenden. Des Weiteren findet sich auch eine Anmerkung im Zeugnis wieder.
Ansprechpartnerin ist Frau Siegrist.
5er-Paten
Jeder Fünftklässlerin und jedem Fünftklässler wird bei der Einschulung am KGH eine Schülerin oder ein Schüler aus einer der höheren Klassen zur Seite gestellt, um den Schulwechsel zu erleichtern. Diese Paten begleiten insbesondere die auswärtigen Schüler*innen in den ersten Tagen auf dem ungewohnten Weg zur Schule und mittags wieder zur Bushaltestelle, von wo der weitere Heimweg dann selbstständig angetreten wird.
Kontakt
Wir sind ein G8-Gymnasium mit einem bilingualen Zug und einem sprachlichen sowie naturwissenschaftlichen Profil.